Man hatte es vorhergesehen, das Spektakel hatte sich angekündigt. Im Juli 2017 war der "Tipping Point" erreicht. Eine gigantische Eisfläche löste sich vom Schelfeis in der Antarktis. Mit 175 Kilometer Länge ist A68 ein Zeuge der globalen Veränderung. An Nachrichten vom Rückgang des Eises in der Arktis war man schon gewöhnt, Jahr für Jahr dokumentieren Forscher schon länger die Ausdehnung. Am Südpol nehme das Eisschild aber zu, hieß es lange.Größere Niederschlagsmengen führten zu dickeren Schnee- und Eisschichten. Doch die Entwicklung weist nun in eine andere Richtung. Wenn das Schelfeis zurückgeht, riesige Massen abbrechen, kommt das Eis auf dem Kontinent ins Rutschen. Nachrichten wie die von A68 sollten uns alarmieren, meint Harald Lesch: Einzelereignisse sind sämtlich Indizien für eine schleichende Veränderung, die an Fahrt aufnimmt.